Bedeutung:
Da beißt die Maus keinen Faden ab! – Die Bestätigung einer Aussage. Das ist so! Das ist unabänderlich. Dagegen ist nichts zu machen.
Herkunft:
Zur Herkunft dieser Redensart gibt es mehrere Erklärungen.
Eine häufige Deutung findet sich im Bezug auf die Fabel “Der Löwe und das Mäuschen”, in der die Maus den in einem Netz gefangenen Löwen rettet, indem sie das Netz (den Faden) durchbeißt.
Eine Erklärung stammt aus dem Bauernkalender – am 17. März (Namenstag der heiligen Getrud, Schutzpatronin gegen Mäuse- und Rattenplagen) beginnt der Frühling. Es ist Zeit, die Winterarbeiten wie zum Beispiel das Spinnen zu beenden und mit der Feldarbeit zu beginnen. Wer jedoch die Spindel nicht aus der Hand legt, dem beißt die Maus den Faden ab.
Eine andere Möglichkeit sind die Mausefallen auf Feldern, die früher so angelegt waren, dass die Maus einen bis unter die Erde ragenden Faden für eine Wurzel hielt, ihn an- und entlangknabberte und die Falle dann zuschnappte. Bei einer anderen Mausefalle musste die Maus ebenfalls einen Faden abbeißen, um an den Köder zu kommen. Dadurch wird eine durch den Faden gespannte Feder gelöst und die Maus wird durch eine nach oben schnellende Drahtschlinge getötet.
Früher wurde der Speck in der Vorratskammer mit einem Nagel an der Decke befestigt, damit die Maus ihn nicht fraß.
Die Menschen damals hielten sich streng an das Gesetz und die Bibel – was darin schwarz auf weiß stand, musste strikt eingehalten werden. Doch waren früher die Bücher nicht geklammert oder geklebt, sondern mit Fäden geheftet. Biss nun die Maus den Faden ab, fehlten bald Seiten.