Bedeutung:
Das geht auf keine Kuhhaut – etwas ist sehr viel, unbeschreiblich, unerträglich, eine Frechheit/Gemeinheit/Unverschämtheit, unerhört/untragbar sein, zu weit gehen, das erträgliche Maß übersteigen
Herkunft:
Bevor das uns heute bekannte Papier etwa im 12. Jahrhundert in Europa Einzug hielt und sich nach und nach durchsetzte, schrieben die Menschen früher auf Pergament. Pergament wurde seit dem Altertum aus Tierhäuten gefertigt. Dazu wurden sie gewässert, mit Kalklösung behandelt, von Haaren befreit und gereinigt, gespannt, getrocknet und anschließend zugeschnitten.
Im Mittelalter dachten nun die Menschen, der Teufel würde auf einem Pergament eine Liste aller Sünden jedes Menschen anfertigen, um nach dessen Tod beim Kampf um seine Seele Beweismaterial zu haben. Üblicherweise wurde Pergament eher aus den Häuten von Schafen oder Ziegen hergestellt, also dient hier die Kuhhaut als besonders groß vorzustellendes Beschreibmaterial. Kamen also im Lauf eines Lebens so viele Verfehlungen und Missetaten zusammen, dass sie nicht einmal mehr auf eine Kuhhaut passten, handelte es sich wohl um einen außerordentlich sündigen Menschen.
Eine andere Erklärung besagt, dass die Entstehung der Redewendung auf die Gründung der Stadt Karthago zurückgeht, als die Königin Dido sich so viel Land erbat, wie auf eine Kuhhaut passt. Als man zustimmte, zerschnitt sie die Kuhhaut in dünne Streifen, legte sie aneinander und bekam so ein riesiges Stück Land.