Bedeutung:
Ein Buch mit sieben Siegeln – eine Sache, von der man nichts versteht/weiß, etwas Unbekanntes, Unverständliches, schwer zugängliche Thematik
Herkunft:
Diese Redensart stammt aus der Bibel und beschreibt die Offenbarung des Johannes im Neuen Testament. Dort gibt es ein Buch mit sieben Siegeln, was keiner zu öffnen vermag, um einen Blick hinein zu werfen. Nur Jesus Christus in Gestalt eines Lamms ist würdig genug, das Buch zu öffnen. Durch das Öffnen der sieben Siegel wird die Apokalypse ausgelöst, der Kampf zwischen Gut und Böse, das Ende der Welt, wie wir sie kennen. Danach folgt laut Johannes das Reich Gottes, in dem in einer friedvollen und gerechten Zeit Gott König ist und keine Menschen mehr über Menschen herrschen.
Die Zahl sieben hatte schon früher und bis heute noch eine besondere Bedeutung. Die Hochkulturen glaubten an die Magie der Zahl, wie die Babylonier und Sumerer im Vorderen Orient, die Griechen mit den Zahlenspekulationen der Pythagoreer und in Rom (die Sieben Hügel). Im Alten Testament ist sie besonders stark vertreten. Die sieben Tage der Schöpfung, sieben Tage der Opferung, Feier oder Trauer, sieben Opfertiere, sieben Söhne, sieben Gott umgebende Erzengel. Auch die Christen übernahmen aus dem Judentum die Zahl sieben: sieben Sakramente, sieben Todsünden, sieben Gaben des heiligen Geistes und sieben letzte Worte von Jesu am Kreuz. Unter kirchlichem Einfluss werden auch aus den ursprünglichen neun antiken Wissenschaften die Sieben Freien Künste.