Bedeutung:
Etwas auf die lange Bank schieben – etwas (unangenehmes) aufschieben, etwas auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, etwas (unnötig) hinauszögern
Herkunft:
Für diese Redewendung gibt es drei Erklärungen. Die wahrscheinlichste besagt, dass es in den Behörden und Gerichten früher noch keine Regale für die Akten gab. So wurden diese in großen, langen Truhen aufbewahrt und waren die voll, kamen die Aktenstapel und Ordner auf den Truhendeckel und, je länger eine Angelegenheit oder Gerichtsverhandlung dauerte, desto mehr wanderten die Dokumente nach hinten, immer wenn neue hinzukamen. Eine ähnliche Deutung sagt, dass im Mittelalter bei den Gerichtsverhandlungen eine Bank in den Gerichtssaal gestellt wurde, für die Akten, die je nach Länge des Verfahrens immer weiter nach hinten verschoben wurde, so ähnlich wie auf einer langen Bank, auf der die Menschen aufrücken, um für andere noch ein bisschen Platz zu machen.
Im alten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation auf dem Immerwährenden Reichstag zu Regensburg (1663-1806) war die “lange Bank” die Bank der Reichsstände. Vertreter zahlreicher Interessentengruppen saßen dort. Wenn etwas vom Reichstag dorthin zur Beratung gegeben wurde, brauchte es immer sehr lange, um zu einer Lösung oder Einigung zu kommen.