Bedeutung:
Für jemanden die Hand ins Feuer legen – zu jemandem festes Vertrauen haben, für jemanden bürgen, haften, einstehen
Herkunft:
Diese Redensart stammt aus dem Mittelalter. Damals musste man beim „Gottesurteil“, um seine Unschuld zu beweisen, tatsächlich seine Hand ins Feuer legen. Am Ausmaß der Verbrennungen konnte man angeblich den Umfang der Schuld erkennen.
Gaius Mucius Scaevola, eine Figur aus der römischen Frühgeschichte, soll Rom gerettet haben, als die Stadt 508 v. Chr. vom feindlichen Etruskerkönig Lars Porsenna belagert wurde. Scaevola hat sich in Porsennas Lager geschlichen, um ihn zu töten, wurde gefasst und streckte vor seinen Augen die rechte Hand ins offene Feuer. Ohne eine Regung verbrannte seine Hand – Porsenna, von soviel Standhaftigkeit überwältigt, brach die Belagerung Roms daraufhin ab.
Möglicherweise kam Scaevolas Standhaftigkeit von einer krankhaften Analgesie, durch die er keine Schmerzen empfinden konnte.