Bedeutung:
Im Trüben fischen – unklare Verhältnisse zum eigenen Vorteil nutzen; sich in unbekannter/unsicherer Umgebung bewegen
Herkunft:
Diese Redensart kommt aus dem Fischfang. Schon früh wurde beim Fangen von Aalen die Erde im Wasser aufgewühlt, so dass das Wasser trüb wurde und die Fische bequem gegriffen werden konnten. Tatsächlich wurde die Redewendung bereits von Aristophanes angewendet und gelangte so bis ins Mittelalter. Seit dem 16. Jahrhundert als Redensart und Sprichwort “Im trüben Wasser ist gut fischen” im Deutschen bezeugt. Die zweite Bedeutung im Sinne von “sich in unbekanntem Terrain bewegen oder etwas in unbekannter Umgebung suchen” hat sich erst in jüngerer Zeit herausgebildet.
Zur Schreibweise von Im “Trüben” fischen:
Also, ich habe gelernt:
Im Trüben fischen = wörtlich gemeint d. h. ich fische tatsächlich im Nebel oder aber im trüben Wasser. Dann wird “Trüben” groß geschrieben.
Im trüben fischen = im übertragenen Sinne gemeint d. h. Aktivitäten ausüben, die nicht bemerkt werden sollen, also im verborgenen (bzw. Verborgenen) agieren.
Nun liegt meine Schulzeit schon länger zurück. Galt damals vielleicht etwas anderes? Oder wurde diese Redensart, wie so viele Schreibweisen, Opfer der Rechtschreibereform vom 1. August 1998?
Guten Tag Herr Weber,
vielen Dank für Ihren hilfreichen Kommentar. Unsere Schulzeit liegt noch nicht so arg lang zurück – wir kennen (leider?) nur noch die Schreibweise “im Trüben fischen”. Beste Grüße, SR-Redaktion